22. April „Erdarbeiten“
Was nützt einem der schönste Carport, wenn man ihn nicht nutzen kann. Deshalb sollte unser bisher größtes Projekt nun endlich starten. Voller Tatendrang und bei sonnigem Wetter wurde damit begonnen, das Erdreich auf den geplanten 100m² Pflasterfläche abzutragen. Leider wurde dieser Bereich während der Bauzeit des Hauses sehr stark von den Baufahrzeugen befahren und der Boden entsprechend verdichtet.
Nach 4 Stunden erfolgte dann der erste kritische Blick auf den bisher bearbeiteten, zur Gesamtfläche aber winzig wirkenden, Bereich. Die Aussicht, gefühlt den Rest meines Lebens mit Spaten und Schubkarre verbringen zu müssen, veranlasste mich zu einem Gespräch mit Jana. Natürlich wollte auch die Dame des Hauses nicht, dass sich ihr Schatz hier zu Tode schuftet.
Obwohl ich ein wenig den Eindruck hatte, dass es ihr eher darum ging, dass ihr heißgeliebter Mini nicht noch einen Winter unter freiem Himmel verbringen muss. 😉
Mit dem OK meiner „Finanzministerin“ wurden nun Angebote über das Ausbaggern und den Abtransport des Erdreiches eingeholt. Die erste Kalkulation, welche uns erreichte, wanderte noch mit beiläufigen Flüchen über Halsabschneider und gierige Hobbits direkt in den Mülleimer. Als der Preis im nächsten Angebot das Ganze aber noch toppte, reifte in mir der Verdacht, das die Geißens Ihren Reichtum wohl einer Karriere im Garten und Landschaftsbau verdanken.
Nichts gegen diese Branche aber der allgemeine Bauboom und die damit verbundene Nachfrage scheint hier doch das Preis-/Leistungsgefüge etwas durcheinander gewirbelt zu haben. Also wurde wieder beratschlagt ob sich unser Projekt nicht doch in Eigenleistung und einem zeitlich vernünftigem Rahmen umsetzen lässt.
Mit der versprochenem Hilfe des Schwagers wurde sich dann auch dafür entschieden. Der Aushub sollte vorerst auf dem Grundstück verbleiben, da wir für den später einmal geplanten Schwimmteich ohnehin eine größere Menge Erde abtransportieren lassen müssen.
06. Mai „Es geht voran“
Mit vereinten Kräften ließen sich dann zwei Wochenenden später auch bereits deutliche Fortschritte erkennen.
Die Idee, bei Ebay Kleinanzeigen die kostenfreie Abgabe von Muttererde zu inserieren, zeigte ebenfalls (wenn auch geringe) Resonanz. Mit der Abholung durch einen PKW-Anhänger und mehreren Schubkarren eines Nachbarn verschwanden zumindest schon einmal ca. 2m³ Erde von unserem Grundstück. Gut 1/3 der Erdarbeiten waren somit in nicht einmal einem Monat erledigt.
12. Mai „Gartenzeit“
Vergangenes Wochenende wurde nun mit dem Bereich hinter dem Carport begonnen.
Dieser Bereich dient später als Stellplatz für die Mülltonnen und als Platz für die Wäschespinne.
Und wer jetzt grübelt ob diese Kombination eine so gute Idee ist… Ja ist es, als aktive Kompost-Nutzer haben wir keine Biotonne und somit keine miefenden Tonnen in der Nähe der Wäsche.
Auch der Garten durfte trotz anhaltender Arbeiten auf der Baustelle nicht zu kurz kommen.
So wurde auch dieser Bereich zwischenzeitlich in Schuss gebracht und die Vorfreude auf die bald anstehende Erdbeerernte stieg.
27. Mai „Kräuterfee“
Mir eine kurze Verschnaufpause vom Spaten gönnend, wollte ich heute ein „Miniprojekt“ angehen, welches eigentlich schon im letztem Jahr geplant war.
Der nach Regenschauern immer wieder für schlammige Schuhe sorgende Gang in den Garten um die zum Kochen benötigten Kräuter zu beschaffen, sollte endlich der Vergangenheit angehören. Die Inspiration für das kleine Hänge-Kräuter-Beet stammt aus einer Gartenzeitung und wurde unter Verwendung einer Palette dann auch sehr schnell in die Praxis umgesetzt.
17. Juni „Ein Ende in Sicht…“
Langsam kündigt sich der Sommer an. Die Temperaturen steigen und machen die körperlich anstrengende Arbeit nicht gerade einfacher.
Allerdings spornt die Aussicht auf ein baldiges Ende der Erdarbeiten noch einmal richtig an. Parallel zur Abfahrt der Erde aus der Baugrube, wurde diese auch gleich mit den Steinen, welcher durch das Aussieben der Erde für die Anlage der Rasenfläche im letzten Jahr angefallen waren, verfüllt. Wird doch so weniger Kies benötigt.
Am 17. Juni war es dann endlich soweit. Die letzte Schubkarre mit Erdreich wurde aus der Grube geschoben. Nun galt es noch schnell das eine oder andere Erdkabel zu verlegen.
Sollte doch bereits einen Tag später der erste LKW mit Frostschutzkies anrollen…
18. Juni „Kies“
Heute Vormittag rollte dann der erste LKW mit 18 Tonnen 0/32mm FSK vor. Insgesamt waren drei dieser Anlieferungen mit je einem Zeitversatz von 14 Tagen geplant.
Das gibt mir ausreichend Zeit das Material zu verteilen und lagenweise zu verdichten. Für Letzteres hatte ich mir extra eine kleine Rüttelplatte von Sheppach mit 8.2kN Verdichtungsdruck gekauft.
Anderen Falles hätte ich mir so eine Maschine mindestens 4-5 mal ausleihen müssen, wäre damit zeitlich nicht unabhängig gewesen und hätte letzten Endes sogar mehr als für den Kauf bezahlt.
Sind wir mit dem Grundstück fertig, findet sich mit Sicherheit ein Käufer für das nur wenige Tage im Einsatz befindliche Gerät.
05. August „Noch mehr Kies“
Schnell kristallisierte sich heraus, dass die veranschlagten 54 Tonnen Kies nicht reichen würden. Hintergrund ist die Verdichtung des Materials, deren Auswirkung auf die benötigte Gesamtmenge im Vorfeld schwer abzuschätzen war und auch die Tatsache, dass die Baugrube etwas größer ausgehoben wurde als der tatsächlich später zu pflasternde Bereich.
Unser Baustoff-Lieferant war natürlich nicht traurig über weitere 18 Tonnen geordertes Material.
Am ersten Augustwochenende war es dann soweit. Bis auf den Bereich des Wäscheplatzes war der Kies auf das finale Höhenniveau verteilt, verdichtet und inklusive Gefälle auch abgezogen.
10. August „Pflasterbettung“
Inzwischen war auch die Lieferung mit dem 2/5 Splitt eingetroffen, welche als Bettung für die Betonsteine vorgesehen war. Hier gestaltete sich die Berechnung der benötigten Menge deutlich einfacher. Geplant war eine Höhe von ca. 40mm dieser Schicht.
Beim „Abziehen“ der Bettung musste nun mit großer Sorgfalt gearbeitet werden.
Jede Unebenheit wäre dann später auch auf der Pflasterfläche sichbar. Abziehlehre, Maurerschnur und Wasserwaage waren somit für dieses Wochenende im Dauereinsatz.
Ich hoffe die Präzision hat sich gelohnt, und wir haben viele Jahre Freude an einer ebenen, gepflasterten Einfahrt.
11. August „Der erste Stein“
Heute war es nun endlich soweit und ich konnte mit dem Verlegen der Steine beginnen.
Die 11 Paletten mit Betonsteinpflaster im Kombi-Langformat aus dem Hause EHL lagerten ja nun schon seit Februar auf dem Grundstück. Also wieder die Richtschnur gespannt und mit dem Gummihammer bewaffnet. Innerhalb weniger Stunden waren auch bereits die ersten Meter verlegt.
26. August „Flex-Künstler“
An den folgenden beiden Wochenenden ging es mit den Pflasterarbeiten zügig voran,
zumindest bis ich im Bereich des Carports angekommen war. Hier mussten durch die Pfeiler eine ganze Menge Steine passgenau zugeschnitten werden. Gerade das Ausfräsen der Öffnungen für die Bodeneinbaustrahler erwies sich als sehr kniffelig. Von der ursprünglichen Idee, die Öffnungen mit einer Betonbohrkrone zu erstellen, hat mir ein Fachmann dringend abgeraten.
Selbst im verlegten Zustand würden sich die Steine verkannten und das Vorhaben so vereiteln. Also musste ich meine Bildhauerkünste unter Beweis stellen und mühsam mit der Flex die Rundungen aus den Steinen herausarbeiten.
16. September „Urlaubsreif“
In knapp zwei Wochen geht es endlich los. Sonne, Strand und Meer. Der wohlverdiente Urlaub ist nah und die letzten Kräfte werden noch einmal mobilisiert.
An diesem Wochenende wurden die ersten zwei Pfosten für die Gabionen einbetoniert, hinter welchen sich später die Abfallbehälter verstecken sollen.
Mit etwas Glück wurden die bereits in Wunschfarbe lackierten und sonst relativ teuren Zaunelemente mit 80% Nachlass im Abverkauf des BAUHAUS Baumarktes in Dessau erstanden.
Bevor wir uns nun in den Urlaub verabschieden, präsentieren wir euch noch eine schöne Aufnahme der bisher gepflasterten Fläche.
Im Frühjahr folgt dann Teil 2 zum Projekt. Die Seitenwände des Carport fehlen noch, der Weg zur Eingangstür muss noch gepflastert werden, der Wäscheplatz und Bereich für die Abfalltonnen fertiggestellt werden und nicht zuletzt steht die Anlage eines modern gestalteten Vorgartens an.
In diesem Sinne wünschen eure Wolfener Bauherren allen Lesern ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Unser Traum vom Eigenheim 